Zimbabwe und Südafrika

Samstag, 14. Mai 2011

Delfine

Wachte heute morgen auf, setze mich im Bett leicht auf, blicke aus dem Fenster und sehe diese dunklen Punkte im Wasser. Nein, das waren keine Surfer, das waren Delfine - yuuh. Die Rueckenflossen tauchten immer wieder auf, tauchten wieder ab, tauchten wieder auf. Hinter dem Spiegel der herannahenden Wellen sah ich sie schwimmen.

Erst zwei, dann noch zwei und dann waren es ploetzlich ganz viele..

Als Dave und ich spaeter mit dem Brett unterm Arm zum Strand liefen (Dave ist der Surflehrer, den ich zur Zeit weil so wenig los ist fuer mich alleine habe) sahen wir eine ganze Gruppe von Delfinen draussen am Lineup.

Wir liessen das Warm up aus und warfen uns sofort in die Wellen. Bis wir allerdings draussen im line-up ankamen, das ist knapp hinter die Linie wo die Wellen brechen, waren die Delfine schon weiter fort gezogen. Doch spaeter kamen sie noch einmal wieder und wir konnten sie ganz in unserer Naehe sehen.

Die Wellen wuchsen heute hoeher an als gestern noch; sie rollten mit viel Power heran, brachen schnell so dass man selber auch unglaublich schnell sein musste mit allem was man tat: Paddeln, das Brett stabilisieren und aufspringen, oder man kam unter das Weisswasser, was mir durchaus passierte ;)

Mittwoch, 11. Mai 2011

Morgenstunde

Heute in der Frueh mit Stefan am Meer laufen gewesen, wunderschoene Farben, die Morgensonne warf ihr gleissendens Licht aufs Wasser, Wellen brachen, rollten an des Strand, Wind strich ueber die Wellenspitzen, sodass von es weiss aufstaebte. Einzelne Surfer sassen im Wasser, warteten auf ihre Welle.

Am Strand war kaum ein Mensch unterwegs, nur ein paar Fischer oder vielleicht ein oder zwei Spaziergaenger, die ihren Hund ausfuehrten.

Die fernen Buchten und Landzungen ruhten fern im Fruehnebel.

War vor zwei Tagen diese Strecke schon eimmal joggen. Es gibt nichts schoeneres als eine Strecke zum ersten mal zu laufen, in die Weite hineinzulaufen, zu fliegen fast, und noch nicht zu wissen wohin.

Ich bleibe erst einmal in Jeffreys Bay, mindestens noch bis Freitag. Das Tief vom Montag war am Abend bereits abgeschwaecht und ist dann weitergezogen. Alles gut heute.

Surfing Kitchen Windows

Heute gesurft und gluecklich. Die Wellen perfekt fuer Anfaengerniveau.

Der Surfspot hiess Kitchen Windows und ist ein Anfaenger Spot. Ausser uns war keiner im Wasser, traumhaft. Nebensaison hat seine Vorteile. Wir waren nur 2 Schueler (Stefan, auch Deutscher mit dem ich schon den ganzen gestrigen Tag verbrachte und ich) und entsprechend intensiv war die Surfstunde.

Am schwierigsten ist es die richtige Technik des Brettaufsprungs zu lernen. Dave meint, eine gute Technik sei alles, da hat er recht. Ist beim Snowboarden auch nicht anders, und ueberhaupt bei jedem Sport.. Stimmt die Basis, kann man spaeter auch die groesseren und schnelleren Wellen surfen.
Ich hab ja schon in Portugal, Fuerteventura, Bali Surfkurse mitgemacht, keiner hat bislang die Aufstehtechnik so gut erklaert wie Dave.

Freue mich schon auf morgen und die naechste Surfsession :-)

Montag, 9. Mai 2011

No surf

Der Grund warum ich nach Jeffreys Bay fuhr war das Surfen. Hatte vorgehabt hier eine Woche lang zu bleiben und einfach zu surfen und dabei Leute, die wie ich Surfen lernen wollten, kennenzulernen.

Nun sind die Bedingungen aber so schlecht, dass man nicht ans Surfen denken kann. Das Sturmtief ist zwar vorueber, das Meer aber noch aufgewuehlt und unruhig. Es gibt kaum Wellen, oder nur unsurfbares Wellengemix.

Ausserdem ist hier tieefe Nebensaison und also kaum was los. Das hatte ich aus meinen Reisefuehrern und Surfguides leider nicht rauslesen koennen, leider. Ich bin enttaeuscht und das nicht zu knapp. Denke daran, frueher als geplant heimzufliegen.

Sonntag, 8. Mai 2011

Jeffrey's Bay

Heute mittag Jeffrey's Bay erreicht, ein Seeort, und Surfmekka. Das Wetter ist immer noch stuermisch und regnerisch. Heute surft keiner, das Meer ist zu unruhig und stoerrisch.

Habe ein Zimmer mit Meerblick im Backpacker-Haus Cristal Cove gebucht. Es sind ausser mir kaum Gaeste da. Ich bin ueberrascht, dass hier so wenig los ist, wird doch Mai als der Monat mit den besten Surfbedingungen in Jeffrey's Bay geruehmt.

Bin jetzt jetzt bei Lollie und ihrer Familie auf einen Kaffee zu Besuch. Bei Lollie und ihrem Mann Skollie hatte ich in Stellenbosch uebernachtet. Lollie's Familie haben direkt am Meer mit Blick auf die sogenannten Supertubes, hier finden im Sommer Surfwettbewerbe statt, ein Haus, ein Traumhaus.

Samstag, 7. Mai 2011

Knysna

Es regnet in Stroemen. Gestern nacht ist das Wetter umgeschlagen. Es stuermte gewaltig, Regen peitschte ans Fenster, so dass ich immer wieder aufwachte. Seither hat es nicht aufgehoert zu regnen.

Man kann nicht viel machen in Knysna wenn es regnet. Da bleibt nur Coffeeshop-Hopping, Internet-Cafe oder lesen.

Immerhin hatte ich am Vormittag eine von Eco Afrika Tours organisierte Township-Fuehrung mitgemacht. Ein Paerchen und ich waren die einzigen Teilnehmer, ich die einzige Touristin. Die andere Frau war Journalistin, die von ihrem Freund begleitet wurde. Sie schreibt einen Artikel ueber Knysna.

Ein Van fuhr uns in eine Township, steile Haenge hinauf ueber unbefestigte Strassen, das Wasser rann in Baechen neben dan Straesschen abwaerts. Links und rechts einfache Huetten aus Holz, das es in dieser Gegend massenhaft gibt. Viele Huetten haben kein fliessend Wasser, keine sanitaeren Einrichtungen. Andere Haeuser sind besser ausgestattet und verfuegen ueber Badezimmer und im besten Fall sogar ueber mehrere Zimmer. Innen drin ist alles einfachst eingerichtet, aermlich. Oft leben ganze Familien auf kleinen Raum.
Ein Fernseher fehlt allerdings selten.

Wir durften auch in einen kleinen Shop hineinspaehen, ein wenige Quadratmeter grosser Lebensmittelladen, der so ziemlich alles bot was man brauchte. Sie verkaufen ihre Waren billiger als im Ort unten und das wissen die Bewohner hier. Der Shop wird von Somaliern gefuehrt wie fast alle Shops in der Township. Sie sind alle irgendwie verbandelt.

Der LAdenbesitzer, jung, sicher nicht viel aelter als 26 erklaerte dass es ihnen hier in Knysna viel besser gehe als zu Hause in Somalia. In Knysna herrsche Frieden. Familie hat er keine, dafuer aber seinen Bruder, der neben ihm im Laden steht.

Wir besuchten ausserdem ein Kinderheim, das Babys und Kinder aus schwierigen Familien aufnimmt, etwa wenn die Eltern dem Drogenmissbrauch anheimgefallen sind. Es stimmte traurig all die Kinder ohne Eltern zu sehen, in einfachsten Verhaeltnissen lebend. Teddybaeren oder andere Spielsachen sah ich keine. Die Kinder besuchten eine Schule, erklaerte die Heimleiterin. Ihre Zukunft war ungewiss. Mit 18 muessen die Kinder das Heim verlassen und ihren eigenen Weg gehen.
Ein Segen gleichwohl dass es so ein Heim ueberhaupt gibt. Die Heimleiterin strahlte Waerme und Herzlichkeit aus wenn sie lachte.

Der Regen schleierte die Townships immer mehr ein, bald konnte man aus dem Auto nur noch wenige Meter weit sehen. Ein trueber Tag.

Donnerstag, 5. Mai 2011

Nostalgie

"When I need love I just close my eyes and..."

Es regnet wieder. Ich hoere die Tropfen auf die grossen Sonnenschirme und das Blattwerk prasseln. Im Restaurant mit dem Namen "Nostalgie" trinke ich einen Grapetizer, das ist ein Grapefruitsaft mit Kohlensaeure, ohne Zusatz von Zucker.

Autos brummen vorbei. Die Terrasse des Restaurants geht zur Strasse hin raus, dessen Belebtheit in Wellen zu mir herueberschwappt.

Gitarrensongs schwelen in den Lautsprechern im Hintergrund. Rosa und pinke Bluemchen zieren den Tisch. Ich habe Straussensteak bestellt. Waehrend ich warte schreibe ich in mein schwarzes Moleskine Notizbuch.

Als Unterteller dienen alte Schallplatten. Schwarze Scheiben die durch den vielen Gebrauch glatt geschrunden sind: ihre Rillen nicht mehr fuehlbar.

Bin jetzt waehrend ich diesen Text schreibe, bereits wieder in meiner Unterkunft, dem Backpackers Paradise. Und kann nicht glauben dass jetzt der Song von Suzanne Vega "My name is Luca" aus den Lautsprechern schallt

Petrified Weeping Willow

Versteinerte Trauerweide heisst eine Formation in der Kalksteingrotte "Cango Caves", unweit von Oudtshoorn. Die Trauerweide ist jahrtausende Jahre alt und sieht aus wie ein versteinerter Wasserfall, oder wie ein Vorhang mit vielen tiefen Falten darin.

Die Grotte ist ein Maerchenland, kristallener Zauber, unwirkliche Figuren aus Tropfstein, Stalagtiten und Stalagmiten.

Vielleicht leben hier Grottenfeen oder aehnliche Fabelwesen. Man kann sich das gut vorstellen an diesem Ort wie aus Tausend und einer Nacht.

Vogel Strauss

Unglaublich aber wahr: ich bin heute auf einem Straussen geritten. Oudtshoorn ist beruehmt fuer seine Straussenfarmen. Eine der Farmen war ich besuchen.

Diese Riesenvoegel koennen sehr schnell werden. In freier Wildnis bis zu ueber 70 km/h. Ich hielt mich, wie mir geheissen wurde, an den Fluegeln fest. Das Tier rannte los und ich konnte gar nicht so schnell denken wie der Strauss ploetzlich raste, wusste nicht wie mir geschieht. Nur wenige Sekunden dauerte der Ritt bis die Helfer mir wieder auf den Boden halfen. So ein Vogelruecken fuehlt sich weich an und verursacht ein fremdes, aber angenehmes Gefuehl im Magen.

Zum Abendessen bestellte ich Straussensteak, das schmeckte hervorragend: eine Mischung aus Rind und Truthahn. Dazu gabs Gemuese und Suesskartoffeln, koestlich.

Mittwoch, 4. Mai 2011

Route 60 und 62

Heute war ich "on the road", mit dem gemieteten Polo Vivo brach ich heute morgen frueh auf, kurz nach acht Uhr, und fuhr bis nach Oudtshoorn.

Hatte mich fuer die interessantere Strecke durchs Landesinnere entschieden, fuhr die N1 bis nach Worcester, dann die Route 60 durch eine prairie-artige Huegellandschaft nach Robertson. Dort legte ich wie von Lollie und Skollie empfohlen - bei Skollie und Lolloie war ich fuer eine Nacht in Stellenbosch Gast - eine Pause ein. Schlenderte durch die Hauptstrasse, schluerfte einen Cappuccino in einem kleinen, netten Coffee Shop. Zog weiter und betrat einen der vielen Antik-Laeden, besuchte eine Bildergalerie - tolle farbige Bilder - zu gross und zu teuer als dass ich haette kaufen wollen: spaeter goennte ich mir einen fruehen Mittagssnack, ein SAndwich mit Salat. Dann weiter nach Montagu, ein Bergdorf, mit den vielen viktorianischen Haesern bezaubernd. Dann wurde es Zeit dass ich weiterkam. Es war bereits nach 1 Uhr und ich hatte die groesste Strecke noch vor mir. Musste ja zusehen dass ich noch vor Einbruch der Daemmering Oudtshoorn erreichte.

Der eigentliche Roadtrip begann.
Ich lernte schnell, dass wie das Prinzip funktionierte. Alles einspurig. Allerdings gilt es immer zu fahren als gaebe es drei Spuren. Will ein Fahrzeug ueberholen, so ueberholt es, ob nun ein Auto entgegenkommt oder nicht. Wird man ueberholt, so hat man halb auf den Seitenstreifen zu fahren, und das entgegenkommende Auto gleichermassen. Somit bleibt genug Platz fuer den Ueberholer. Das klappt hervorragend. Es gab im Grunde nie irgendeinen Stau oder Auflauf hinter einem Lastwagen. Man ueberholte einfach, nach dem Motto "ab durch die Mitte". Man muss ziemlich aufpassen hier.

Nach Montagu aber wurde alles sehr entspannt, ich war so gut wie die einzige auf der Route 62 die durch eine Art Halbwueste fuehrt. Wunderschoene Landschaften, Huegel und Berge, kilometerweit kein Auto zu sehen, nur eine staubige Strasse, Strommasten zogen sich am linken Strassenmrand entlang zogen das netz in den blauben Himmel. Meine Bluse klebte am Ruecksitz, durch die halb offene FEnsterscheibe brauste der Fahrtwind aber der kuehlte kaum.

Ich merkte wie ich muede wurde. Das Radio funktionierte gar nicht, kein Empfang hier im Nirgendwo: also sang ich selbst. Erst Suzanne Vega, "Tom"s Diner" und "My name is Luca". Dann erfand ich meine eigene Melodie und ersann dazu einen Song-Text. Ein tolles Lied, fand ich und stellte mir vor wie ich mit meinem eigenen Song auf der Buehne auftreten wuerde irgendwann.
Ich war wieder hellwach. Die Zeit verging wie im Flug.

Dann, irgendwann, am sehr spaeten Nachmittag erreichte ich Oudtshoorn.

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