Bali - Juli 2009

Freitag, 31. Juli 2009

Wieder zu Hause

Ich dachte zunaechst, es hat sich nichts geaendert. Der Muenchener Bahnhof sah vor vier Wochen genauso aus, die Info-Bar am Kopf des Bahnhofes, von wo aus die einzelnen Bahnsteige nach hinten fortfuehren. Die runden Kioske, an denen man Wurst, Zeitungen oder frisches Obst kaufen kann, die Bonbon-Theke, mit sauren Zungen, suessen Kirsch-Gummibaeren, Kuhbonbons, Kokosmakronen.. Dann steige ich in der Fraunhoferstrasse aus, den Rucksack auf den Schultern. Auch hier, alles beim Alten geblieben. Und warum sollte sich auch in den letzten vier Wochen ploetzlich alles veraendert haben? Was habe ich erwartet? Etwa, dass die Strassen neu verlaufen? Die Menschen nicht mehr bayrisch palavern sondern sonst irgendeine Sprache, die ich nicht mehr verstehe? Dass die Haeuser mit einem neuen Anstrich daherkommen, oder gar dass neue Gebaeude und Architekturgebilde die bekannten Strassen saeumen. Dass nie gesehene Automodelle an mir vorbeirauschen? Wuerde sich die Welt dramatisch weitergedreht haben, wenn ich ein Jahr oder laenger irgendwo in weiter Ferne lebte. Wuerde ich Neuerung und Entwicklung verpassen? Wuerde ich Schwierigkeiten haben, mich wieder einzufinden in Deutschland? Und wenn, waere das schlimm, wuerde ich es bedauern, so lange fortgewesen zu sein?
Die Fraunhoferstrasse ist die gleiche geblieben, der Bergwolf haust an der gleichen Ecke wie gehabt. die Haeuser sind die alten geblieben. Ich biege in die Klenzestrasse, streife das Commerzbank-Gebaeude. Gehe ein paar Schritte weiter, und dann, dann doch: ich schaue mir die runden, knallroten Tische vor der Kneipe Konsulat genauer an. Ich habe sie vorher nie gesehen, diese neuen Tische scheinen mit ihrer Leuchtfarbe geradezu Lockrufe auszusenden. Komm, komm zu mir und setz dich hin. Ich marschiere weiter Richtung nach Hause. Der Teeladen rechts hat neue und mehr Waren im Fenster, Teepaeckchen und Teekannen. Ich bin so gut wie zu Hause, da bemerke ich, dass es den Plus auf der anderen Strassenseite nicht mehr gibt. Da heisst es jetzt Discount- die Farbe rot beherrscht die Aussenwaende – wo ist das Orange mit der blauen Schrift darauf? Also doch, Veraenderung hat stattgefunden .. ganze Einkaufslaeden stehen in neuem Ornat.

Ich gehe spaeter im neuen Laden "Netto" oder "Discount" oder wie der neue Laden nun heisst, einkaufen, nur um mir alles gleich vertraut zu machen. Zu Hause.

Bali, ich vermisse dich, die Bambus gedeckten Haeuser, die Dusche unter Palmblaettern, den schweren Duft von Bananen und gebratenen Huhn, das Stocken der staubigen STrassen, das knarrende Rufen des Geckos. Ich vermisse den schwarzen und weissen Sand unter den Fuessen, den dicken, suessen Kaffee und die leuchtenden Reisterrassen. und natuerlich die ewigen Wellen Kudetas und Kedungus, und mehr noch die von Old Man.

Muenchen, dich vermiss ich nicht, denn du bist mein zu Hause.
Wie gruen Deutschland ist, die schoenen tiefen Waelder, die das Fieber kuehlen.

Donnerstag, 30. Juli 2009

Internationaler Flughafen Kuala Lumpur

Hab noch ein paar Stunden bis zum Weiterflug nach Frankfurt. Am Flughafen laesst es sich aushalten, viele sehr verschiedene Menschen sind hier unterwegs, aus aller Herren Laender. Ausserdem gibt es genug Shops in die man schlendern kann , vielleicht auch kaufen. Ein paar Dollar stecken noch im Beutel.

Die Tastatur funktioniert nur unbefriedigend, die Tasten lassen sich zum Teil gar nicht runterdruecken.. schreiben ist muehsam und ich weiss nicht wie viele Leute hinter mir auf den Zugriff warten. Einer hustet unbequem. Nun ja, ich tippe vorerst weiter und dreh mich erst einmal nicht um. Die Menge wird sich sc hon wieder verlaufen wenn sie merkt, das dauert.

In Bali war es heute sehr heiss gewesen. Auf den Strassen Hitze, stau und staub. Waehrend wir an der Ampel warteten, das Fenster heruntergekurbelt, blicke ich den Mofafahrern ins Gesicht, die sich mit ihren Hintersitzern unterhalten, zwei Franzosen - einigermassen gut aussenhend. Aber nicht zunm Flirt bereit, uebrigens auch ich nicht.. ich bin zu erschoepft.

Es ist nun 6 Uhr abends, die Maschine startet um 10 vor Mitternacht - um 6.20 landung in Frankfurt. Das waeren dann 11 Stunden im Flugzeug. Hoffe ich kann schlafen.

Heute mittag am pool noch mit Xavi geplaudert, aus Barcelona, Katalane also, nicht zu verwechseln mit den Spaniern. Wir unterhielten uns ueber alles moeglich, natuerlich auch uebers Surfen, aber auch ueber das was wir im Leben wollen und am liebsten machen wuerden . Er verbringt mehrere Monate auf Bali, ist schon aelter, ich weiss nicht wie alt genau - vielleicht 45 oder aelter. er wi ll srichtig surfen lernene - Surfen, dafuer lebt er grade. im Oktober geht aber auch er wieder zurueck nach Hause. (aha, der Huster hat aufgegeben und ist gegangen - uff). Also Xavi wird nach dem sabbatical wieder seiner geregelten ARbeit nachgehen. Er erzaehlt auch, wie schwierig es ist, so richtig gut surfen zu koennen, und wie gefaehrlich auch. Dann in seinem Alter. Er hat sich vor ein paar Tagen am Riff verletzt - am Ruecken.
Dann sagt er " no hope - no fear" - darueber kann man erst mal nachdenken. Den Satz haben die
gladiatoren vor dem Kampf ausgerufen.

Mittwoch, 29. Juli 2009

Bali Kopi und Old Man

Lembongan-Mushroom-Bay

Die Balinesen haben die Fremdwoerter, die die Fremden, Hollaender und vor allem Australier mitgebracht haben, in ihre Sprache augenommen. Sie schreiben die Woerter wie sie sie hoeren. Kopi steht fuer Kaffee. Auf den Getraenkekarten liest man Bali Kopi. Das Taxi wird zu Taksi, und noch eigentuemlicher finde ich den Internet Akses. Auf einem Plakat konnt ich auch otomotif lesen, dann Dokter. Das C und V scheint es im Indonesischen, jedenfalls soweit ich es wahrnehme, nicht zu geben.
Sage ich meinen Namen, so wird Ibon notiert. b unf v bzw auch f werden ja an der gleichen Stelle im Mund geformt. Es verwundert also nicht, dass ich Ibon heisse und der Kaffe zum Kopi wird.
Ich finde diese lokalen Abwandlungen sympathisch.

Ich meinersteits habe grosse Schwierigkeiten das Indonesische richtig auszusprechen. Apa bakar - wie geht es - das p und b verschwindet fast beim Sprechen.. nicht zu vergessen die Betonung, die liegt naemlich auf dem letzten Vokal.

Heute Surfen am Reef Break "Old Man".
Sonnenuntergang-bei-Old-Man
Traumhafte Wellen, immerhin war bald einiges los, trotzdem es frueher Morgen war - um sieben Uhr rum. Einer der Gurus lag nicht auf dem Brett und paddelte nicht mit beiden Armen nach draussen sondern er stand auf seinem Board und schob sich mit einem Hilfspaddel wie man ihn auf einem Ruderboot benutzen wuerde ueber die Wasserflaeche hinaus. So nahem er auch die Wellen, der Paddel diente ihm um beim Ritt entsprechend Gleichgewicht zu halten. Er heisst Peter und nach dem Hoerensagen war er einer der ersten die auf Bali surften.

Habe mich also inzwischen mit dem Spot "Old Man" ausgesoehnt und mich sogar mit ihm angefreundet - hier war ich ja in der ersten Woche bloed in den Fels getreten. Old Man und Batu Balong. Beides sehr schoene Spots. Nicht zu vergleichen mit dem Beach Breaks in Kuta - wo es kein Spass ist mit Massen an Leuten die ein und dieselbe Welle anzupaddeln.

Soeben fuer den Rueckflug morgen eingecheckt. War grade noch im Wasser gewesen, Kuta, der letzte Surf bis auf weiteres. Sitze in nassen Shorts im Internetschuppen. ich weiss nicht wie vier Wochen einfach mal eben so vergehen koennen. Zeit, Zeit spielt hier eine andere Rolle. Man hat sie. Keiner hat je beklagt keine Zeit zu haben. Und dann kommt der Tag, da sind die vier Wochen vorueber. Traurig bin ich nicht, schliesslich, .. wenn die Zeit keine Rolle mehr spielt stehen die Erlebnisse in ihrer ganzen Fuelle vor einem, quasi von dem Empfinden der Zeit freigeschaelt. Ich kann mir vorstellen wieder nach Bali zu kommen.
Aber erst mal duschen gehen und ein Bintang Bier bestellen.

Montag, 27. Juli 2009

Ein weiterer Tag

Um halb sieben am Spot, die Sonne noch nicht aufgegangen, herrliche Morgenstimmung, klare und gleichzeitig noch verschlafene Farben. Die Gischt ueber dem Wasser.
Kudeta - Semi Reef Break, fantastische Wellen.. ahh - herrlich. Paddeln funktionierte heute wieder ganz gut - Knieschmerzen lassen nach. Gott sei dank.
Das blaue Malibu traegt mich direkt der Sonne zu.

Spaeter am fruehen Nachmittag dann wieder Kuta Beach. Viel zu viele Leute im Wasser - Anfaenger und bessere Leute. Ich denke, auch das muss man lernen, mit den Massen an Leuten klar kommen. Schoen ist, die Menschen sind freundlich und offen, ja und lachen einem wie zum Grusse zu. Hier herrscht kein Wellen-Krieg.

Werden nachher Ann, Irin, zum Essen treffen, haben sie in Canggu vor zwei Wochen kennengelernt. Nach dem Surf bin ich immer hungrig wie ein Baer oder ein Loewe.

Sonntag, 26. Juli 2009

Kuta Beach

Kuta-Beach

Wieder mit dem Brett draussen gewesen. Kuta Beach. Die Wellen eher klein aber ausreichend und gerade recht um nach einer Woche Pause wieder loszulegen.
Paddeln machte Probleme, das Knie schmerzte elendig. Gut, dass das Wasser nicht tief war und der Grund aus Sand bestand. Gut auch um den Take off sauber hinzulegen. Knie aufs Board ist nicht drin im Augenblick. Entweder steh' ich, und wenn ich steh, bleib ich stehen, oder nicht und mich hauts eben rein. Alles ziemlich easy heute.

Die Leute vom Canggu Camp wieder gesehen, da hab ich mich vielleicht gefreut: Leo, der Lateinamerikaner - einer der besten Surfer im Camp, Conny, die Organisatorin, die immer gute Laune verbreitet, immer einen Spruch drauf hat, King aus den US, wie soll man auch sonst heissen wenn man aus den USA kommt und Silvana, die Weltenbummlerin, eine huebsche grosse Frau, jetzt auf unabsehbare Zeit als Surfguide-in verdingt, sie kuemmert sich einfach immer um die Leute, strahlt.

Jetzt erschlagen wie sonst was. Werd gleich was zu abend essen. Chicken Cashew mit Reis oder Thunfisch-Sandwich mit Pommes.

Morgen gehts um sechs in der Frueh los. Kudeta -- Beach Break, rechtsbrechend.

Samstag, 25. Juli 2009

Sanur

In der Frueh um 7 direkt von unserem Bungalow auf das Verkehrsschiff gestiegen, das uns von Lembongan nach Sanur brachte. Am Strand von Sanur haben sie mich zu zweit vom Boot an Land getragen, damit ich nicht mit dem verletzten Bein durchs Wasser waten musste. Kam mir vor wie eine Fuerstin.

Sanur ist touristisch. Den Strand saeumen bessere Hotels und Villas. Der Strand weitlaufig. Urlauber machen sich auf vorbereitete Liegestuehlen breit, in Bikinis und Shorts. Mich beruehrt es unangenehm die Touris quasi nackt sich auslegen zu sehen, waehrend die Einheimischen mit Shirt und Hose bekleidet, manche Frauen auch mit Schleier, dazwischen umhergehen. Ich befuerchte es verletzt ihr Ehrgefuehl wie wir so mit unseren freien Sitten daherkommen.

Das "Le Meyeur"-Museum besucht. Darin ein paar tolle Oel- und Aquarellbilder, vielen stand seine Frau Ni Polok Modell. Wunderschoen das Grossformat mit balinesischen Frauen die im Gruenen Garten Blumen pfluecken. Gruen und Rot-Toene vorherrschend.

Sanur hat der in der ersten Haelfte des 19. Jahrhunderts viele Kuenstler angezogen. So auch Vicki Baum. Die Schriftstellerin verbrauchte in den Dreissigern mehrere Monate dort. Schrieb “Liebe und Tod auf Bali”, ein Roman, den ich nur waermstens empfehlen kann. Er gibt Einblick in die Kultur Balis, der Lebensweise, Glaube und Verhaltensmuster, dann der Zusammenprall mit den Kolonisatoren und Haendlern aus China.

Sind heute mittag wieder in Seminyak angekommen. Letzte Station. Im Kima Surfcamp Seminyak eingezogen. Zufaellig wieder Mike und Astri d begegnet, ein deutsches Paar, jung, interessant, ebenshungrig – zwei die ich gern naeher kennengelernt haette. Waren auf ein paar Tage in Malaysia gewesen. Morgen abend fliegen sie nach Australien; sie wollen dorthin auswandern. Haben zunaechst ein Gastvisum fuer ein Jahr bekommen, Zeit, die sie nutzen werden um sich einen Job zu suchen und eine neue Heimat aufzubauen, einen Anfang zu machen – vielleicht reicht es, und sie duerfen bleiben.

Donnerstag, 23. Juli 2009

Bali's Goetter

Bekasih-Tempelanlage

Irgendwas muss dran sein, was die Balinesen von ihren Goettern erzaehlen. Besser man hat sie freundlich gestimmt, sonst passieren Dinge, ueber die man sich nur wundern kann und die man lieber ungeschehen machen wuerde.
Gestern morgen unterhielt ich mich noch mit einem Angelstellten unserer Bleibe. Er wollte wissen wie lange wir auf Bali bleiben wollen. Vier Wochen. "Oh", er schaut sorgenvoll drein. "Das ist zu kurz". Es muessten mindestens drei Monate sein. Ich verstand nicht, bat um naehere Erklaerung. Der Mann dreht sich mit einer ausladenden Bewegung mit beiden Haenden vom Meer weg der Insel zu. "Wegen der Zeremonien". Wieder faselt er was von 3 Monaten. Ich wiederhole meine Warum-Frage, vier fuenf, sechsmal. Dann setzt er an "because...". die Goetter moegen das nicht. Es macht sie wuetend. Ich beginne zu begreifen. Es braucht Zeit, bis die Goetter sich einem freundlich neigen, es gilt einen ganzen Durchlauf an Zeremonien aktiv beizuwohnen, mit den Bali-Goettern zu sprechen und si sanftmuetig zu stimmen.Sie wollen ernst genommen oder ueberhaupt wahrgenommen werden. Vielleicht sind wir Touris viel zu unachtsam, zu fremd, nehmen uns zu wenig Zeit um die heimische Lebensweise kennenzulernen. Vielleicht haben wir eigentlich kein Zugangsrecht wenn wir nur kommen, einen netten Urlaub am tuerkisblauen Wasser geniessen und sorglos wieder abfliegen. Wir laufen Gefahr zu stolpern. mit den goettern soll man nicht zu leichtfertig umgehen. Vielleicht habe ich mich zu lockerflockig ueber die Tempelanlagen geaeussert (mir wurden die ganzen Schreine und Tempel nach Besakih wirklich etwas viel!) - vielleicht hat es mich deshalb gestern mit dem Moped auf die Strasse gehauen. Anstatt zu bremsen gab ich Gas, das kann nicht gut gehen. Bums. Und wir liegen am Strassenrand. Mofa und Bein ziemlich angeschrammt. Nichts dramatisches. Simone ist gar nichts passiert. Wer den Schaden hat braucht fuer den Spott nicht sorgen. Ich finde es ziemlich peinlich mit blutendem, jetzt mullverbundenem Bein ueber den Strand zu humpeln. Liebe Goetter, was kann ich tun, damit ihr mit wohlgesonnen seid? Ab Sonntag will ich wieder surfen.

Nusa Lembongan

Mangrovenwaelder-im-Norden-Lembongans

Die kleine Insel Lembongan liegt suedoestlich von Bali, zaehlt vielleicht 7000 Einwohner, wenns hoch kommt, acht Kilometer lang. 4 Kilometer breit.
Hier gibt es nicht viel, ausser Buchten, Palmen, Mangroven und Wasser. Allgemeines Verkehrsmittel sind kleine Boote und Mopeds. Autos fahren keine.
Wir sind von Sanur mit einem kleinen Handelsboot uebergesetzt, sassen zwischen Wasserkanistern, Gemuesekisten und Gefluegel. Mit dem Rucksack auf dem Buckel wateten wir durchs Wasser bis zum Boot, stiegen seitwaerts auf einen schmalen Tritt auf, bloss nicht jetzt ruecklings ins Wasser fallen. Schoen Gleichgewicht behalten.

Lembongan-Bucht-von-Jungutbatu-

Nach etwas mehr als einer Stunde landeten wir am Strand von Jungutbatu / Lembongan. Da standen wir dann mit unserem Rucksack, keinen Plan wohin und was zu tun sei. Die paar anderen Mitreisenden schienen alle ein Ziel vor Augen zu haben, marschierten mit Sack und Surfboard am Strand entlang fort. Es geht nicht lang, stehen zwei “locals” um uns herum. Ich frage wo hier “Taksis” fahren, ein Laecheln, nein Taxis gibt es hier keine, sagt der Insulaner. Na gut, lassen wir uns also von den beiden per Moped durchs Inselgruen fahren, zu einer der Unterkuenfte die im Lonely Planet verzeichnet sind, und dann sehen wir weiter. Reibungslos. Ein Bungalow ist an der Mushroom Bay, suedlich von Jungutbatu zu haben.

Wenig spaeter haben wir ein neues Zuhasue auf ein oder 2 oder mehr Tage. Aufenthaltsdauer ist unbestimmt.
Die Zeit spielt hier keine Rolle mehr. Ein Typ im Internetcafe, natuerlich in Boardershorts, frug uns welchen Wochentag wir haben, da muss man erst mal ueberlegen, bevor man antworten kann. Donnerstag. Genau. Und was haben Simone und ich seit Montag eigentlich gemacht? Nichts bis nicht viel. Aufs Wasser geschaut, zu den Bergen Balis rueber, den Surfern am Shipwreck Reef Break zugesehen; viel zu viele Surfer an einem Spot. Diejenigen, die sich die Welle schnappen sind Koenner. Die, die nicht im Wasser sitzen sondern am Strand abhaengen sind in erster Linie cool.

Man kann hier von Strandcafe zu Strandcafe ziehen, balinesischen Kaffee trinken, ein Viertel der Tasse ist mit Kaffeesatz gefuellt. Je weiter man austrinkt um so dicker wird die Tunke. Und Fruchtsaefte; die sind goettlich hier, Melonensaft, Ananas- und Jackfruit-saft – fuer 8.000 Rupien das Glas, entsprechen etwa 60 Cents.
Postkarten schreiben. Auch wenn man weiss, auf der Insel gibt es kein Postwesen. Die Karten muessen speater auf Bali, in Sanur oder in Seminyak eingeworfen werden. Richtig schwimmen kann man auch. Schwimmen heisst hier zwischen den Booten sich durchmanoevern und zusehen, dass man sich nicht in den Seilen verfaengt. Oder einfach weit genug rausschwimmen, doch da koennten sich Fische tummeln. Zu gefaerlich. Also lieber am Strand bleiben, Balikaffee trinken und aufs Meer schauen, Reisetagebuch schreiben. Die Gedanken in die Wellen, in die Welt rausschicken.
Gestern regnete es zum Teil kraeftig. Wir befuerchteten schon unser Strohdach haelt den Regen nicht aus. Doch es hielt aus. Jetzt macht es wieder runter wie mit Eimern. Ich hatte eigentlich gedacht es ist Trockenzeit ... naja, hier bringt einen nicht wirklich was aus der Ruhe. Nachher waten wir am Strand entlang und schweigen uns uebers Wasser aus, schauen aufs Meer und die Wellen.

Montag, 20. Juli 2009

Yorok

Yorok ist ein Getraenkemix aus Reiswein, Limonen und Mineralwasser auf Eis. Schmeckt sehr erfrischend, suesslich und bitter zugleich.
Ich trank zwei von den heimischen Cocktails gestern abend in einem Warung - das ist ein indonesisches, eher einfacheres Esslokal.
Alle Reisefuehrer schreiben, man soll sich vor dem Eis in den Getraenken in Acht nehmen. Haett ich mal machen sollen.
Die Nacht durch Magenkraempfe.
Aus den Palmenblattern der Poolanlage schauten mich heute Fratzen und Gestalten an, meine eigene Einbildung. die Springbrunennen platschten viel zu laut, alles ohrenbetaebend. Jede Bewegung, die ich heute tat, fuhlte sich an wie in einem Muehlrad vermahlen zu werden.
Wir reisen morgen weiter auf die Insel Lembongan.

Sonntag, 19. Juli 2009

Ubud

Ubud ist ein netter kleiner Ort im Suedosten von Bali, 15 bis 20 Kilometer von der Ostkueste entfernt.

Wasserfall-Nung-Nung-bei-Petang

Gestern frueh unsere Sachen gepackt, Canggu und dem Strandleben den Ruecken gekehrt und uns auf ins Bali-Innere gemacht. Ausflug nach Petang, Wanderung durch Dschungelgruen zum Wasserfall NungNung, der im Lonely Planet nicht verzeichnet ist, vielleicht war deshalb so wenig los dort. Stop in Kintami nahe des Batur-Vulkans, und -Sees. Dritter Halt der riesigen Tempelanlage Besakih , der unterhalb des hoechsten Bergs Balis, des Gunung Agungs (3142m) gebaut wurde.
Hunderte TEmplechen und und vielblaettrige Daecher die wie Springbrunnden in den Himmel ragen. Der Wasser-, Wind- und Feuergott bekamen ihre eigenen wuchtigen Bauten.

Besakih-vielstufige-Daecher

Ganze Gaerten von Schreinen und offenen Gebetsplattformen, immer ueberragt von pilzkopfartigen Bambusdaechern sind angelegt. Hier werden in regelmaessigen Abstaenden Zeremonien abgehalten, gebetet, Opfergaben dargebracht, damit die ganze Weltordnung im Gleichgewicht bleibt. Einen Tsunami will man hier nicht haben, oder einen Vulkanausbruch. Die Launen der Natur - sind vielfaeltig. Das System ist komplex.

Gleich neben unserem Zimmer in Ubud blicken wir wieder auf vier oder fuenf kleine Schreine - diese Pfahlbauten abgedeckt mit dunklen Bambuskoepfen, die immer aussehen wie Pilze.

Ubud ist gemuetlich, auch wenn am Tage die Strassen gluehen und die Tagesausfluegler dicht an dicht ueber die Gehwege stolpern und in die zig Shops entlang der Monkez Road, die Hauptschlagader der Stadt, gondeln. Abends nach 7 Uhr wird alles wieder ruhig werden.

Unweit von Ubud befindet sich der beruehmte Affenwald. Wir werden spaeter sehen, was er zu bieten hat.

Ich fuehle mich heute morgen wie erschlagen. Vielleicht steckt mir die viele Paddelei und das ewige gewaschen werden von den viel zu maechtigen und viel zu schnell brechenden Wellen noch im Leib. Vielleicht ist aber auch bloss die Luftaenderung dran schuld. Ich geniesse jedenfalls die Surfpause.
Noch ein Kaffee waere schoen.
Ich bin uebrigens derzeit voellig von Schokolade los ;)

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